Vom 21. bis zum 24. September reiste wie auch schon in den zwei vorangegangenen Jahren eine Gruppe von 20 WIIS.de-Mitgliedern in die europäische Hauptstadt, um sich mit ebenso vielen Vertretern internationaler Organisationen, der Bundesregierung sowie zivilgesellschaftlichen Akteuren über Kernfragen europäischer und internationaler Sicherheit auszutauschen.

Unterstützt vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung und dank einer Vielzahl engagierter Partner vor Ort gelang es auch in diesem Jahr, ein inhaltlich hoch anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen. Darüber hinaus boten unterschiedliche Formate ausreichend Gelegenheit für die Vernetzung der Teilnehmerinnen untereinander, sei es beim gemeinsamen Abendessen in der historischen Brüsseler Altstadt, sei es beim kurzweiligen Workshop zur politischen Kommunikation. Hintergrundgespräche und Öffentliche Diskussionen ermöglichten es den Teilnehmerinnen auch immer wieder, mit internationalen Fachleuten und Mitgliedern unserer Partnerorganisationen vor Ort ins Gespräch zu kommen.

The road ahead - Die NATO nach dem Gipfel

Der erste Tag stand ganz im Zeichen der NATO und damit des gerade zurückliegenden Gipfeltreffens in Wales. Dr. Gerlinde Niehus, Leiterin der Engagements Section, stellte im ersten, von WIIS.de-Mitglied Andronike Roedel moderierten, Hintergrundgespräch die wichtigsten Elemente der Abschlusserklärung vor und diskutierte mit den Teilnehmerinnen die Frage: Wie lassen sich die Gipfelbeschlüsse in Politik umsetzen? Den Blick auf den so genannten Krisenbogen in der europäischen Peripherie lenkte Generalleutnant Markus Bentler, Deutscher Vertreter beim NATO-Militärausschuss, im zweiten, von WIIS.de-Mitglied Tanja Kilper geleiteten Gespräch Gemeinsam Stärke zeigen: Multilaterale Kooperation im Bündnis und wies auch auf die zunehmende Bedeutung hybrider Kriegsführung hin. Aus der Abteilung Emerging Security Challenges sprach Senior Advisor Dr. Detlef Puhl gemeinsam mit WIIS.de-Mitglied Antonia Tilly über nicht-konventionelle Herausforderungen für das Bündnis - The summit and beyond: NATO’s emerging challenges -, unter anderem Cybersicherheit und die zunehmende Bedrohung durch den internationalen Terrorismus. Im letzten Briefing Der Afghanistan-Einsatz in der Retrospektive diskutierten WIIS.de Mitglied Britta Petersen und Eric Povel, der für die Öffentlichkeitsarbeit der NATO in Deutschland und den Benelux-Ländern sowie für Afghanistan zuständig ist, unter anderem über den Erfolg des Ansatzes der vernetzten Sicherheit im Laufe des ISAF-Einsatzes.Auch untereinander kamen die Teilnehmerinnen ins Gespräch. So lieferten die Teilnehmerinnen Anika Bergmann und Dr. Gesine Palmer in einer internen Diskussionsrunde spannende und kritische Inputs zu den so genannten neuen Kriegen sowie dominanten Sprachbildern, vor allem in der externen Kommunikation der NATO.

WIIS.de Afterwork: Wie vernetzen sich Frauen in der europäischen Hauptstadt?

Am Abend trafen die Teilnehmerinnen auf über 80 Frauen, die in Brüssel im Bereich internationale Sicherheit aktiv sind, im Rahmen eines gemeinsamen AfterWorks mit WIIS Brussels, European Women’s Lobby und Leadarise zum Thema Wie vernetzen sich Frauen in der europäischen Hauptstadt? Neben Jacqueline von Saldern aus dem WIIS.de Career-Team, die den Besucherinnen von ihren Erfahrungen als Career Coach in Berlin berichtete, lieferten Heidi Hermisson von WIIS Brussels sowie Vertreterinnen der anderen Partner viele Anregungen für die anschließende Diskussion mit dem Publikum.

Grenzerfahrung – Europas Außenpolitik

Die Arbeit der Europäischen Union stand im Fokus des zweiten Tages. Nach einer kurzen Einführung in die europäische Außenpolitik diskutierten WIIS.de-Mitglieder Bettina Hornbach und Irene Thiede mit den anderen Teilnehmerinnen in der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik bei der Europäischen Union unter anderem über die europäische Nachbarschaftspolitik. Im Anschluss hatten die Teilnehmerinnen die Gelegenheit, sich im Parlamentarium einen zusätzlichen Überblick über die Arbeit des Europäischen Parlamentes zu verschaffen. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es weiter zu einem Hintergrundgespräch mit Christina Challard im Europäischen Rat, der dortigen Referatsleiterin für Öffentlichkeitsarbeit. Im abschließenden, von Liana Fix aus dem WIIS.de Intern-Team, geleiteten Briefing mit Edith Hofer aus der Generaldirektion Energie der Europäischen Kommission ging es um die spannende Frage Wie steht es um die europäische Energiesicherheit?

WIIS.de Talk: Globale Partnerschaften und Deutschlands Rolle in der Welt

Globale Partnerschaften und Deutschlands Rolle in der Welt standen im Mittelpunkt des gleichnamigen und in Kooperation mit der Hanns-Seidel-Stiftung ausgerichteten WIIS.de-Talks, der am Abend vor über 200 internationalen Gästen in der Vertretung des Freistaates Bayern bei der EU stattfand. Gemeinsam mit Dr. Magdalena Kirchner aus dem WIIS.de Studytour-Team diskutierten Michael Gahler MdEP, Sicherheitspolitischer Sprecher der EVP-Fraktion, Mitglied im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten, Botschafter Martin Erdmann, Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei der NATO, und Dr. Corinna Hörst, stellvertretende Direktorin des German Marshall Fund of the United States in Brüssel. Einen ausführlichen Bericht über die Veranstaltung gibt es hier.

Europas Zivilgesellschaft – Think Tanks und Medien

Auch der letzte Tag begann mit einem internen Workshop, diesmal in den Räumen der renommierten Denkfabrik Carnegie Europe. Die stellvertretende WIIS.de-Vorsitzende Silvia Petig und Eva Schröder aus dem WIIS.de-Update Team brachten die Teilnehmerinnen mit einem interaktiven Planspiel den komplexen Gegenstand der politischen Kommunikation nahe.

WIIS.de Intern: Nachbarschaftspolitik in der Krise?

Im Anschluss diskutierten WIIS.de Mitglied Dr. Barbara Kunz und Liana Fix mit Jan Techau, Direktor von Carnegie Europe, erst gemeinsam und dann mit den Teilnehmerinnen sowohl über die bisherige Entwicklung der EU-Nachbarschaftspolitik als auch über Möglichkeiten, Fehlanreize und aktuelle Konflikte zu beheben.

Den Abschluss der Reise stellte ein Besuch im ARD-Auslandsstudio in Brüssel dar. Im Hintergrundgespräch Die Wahrnehmung europäischer Politik in der deutschen Öffentlichkeit, das von der stellvertretenden WIIS.de-Vorsitzenden Julia Weigelt moderiert wurde, erläuterten Bettina Scharkus, Auslandskorrespondentin im ARD-Auslandsstudio Brüssel, und Gregor Peter Schmitz, Europa-Korrespondent des Magazin DER SPIEGEL, aus ihrer jeweiligen Perspektive die Schwierigkeiten, außen- und sicherheitspolitische Themen „aus der Ferne“ für die deutsche Öffentlichkeit aufzubereiten.

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